Rüdiger Schäfer schließt die Staffel und „Das Suprahet erwacht“

Hui, das war wirklich NEO vom Feinsten mit allem was dazu gehört: Spannung, Action, Emotionen, Geheimnisse, Konflikte und vielem mehr. Aber zunächst zum Inhalt, der diesmal in der Zusammenfassung länger ausfällt…einfach weil wahnsinnig viel erzählt wurde!

Worum geht es in „Das Suprahet erwacht“?

Das sagt im Prinzip schon der Name, das große Übel, was seit mehreren NEOs droht, geschieht nun also tatsächlich…doch der Reihe nach!

Perry Rhodan beobachtet von der MAGELLAN aus, wie terranische und azaraqsche Raumer gemeinsam versuchen, in die richtige Position zu gelangen um mithilfe des Katlyk die Arche der Memeter, die AVEDANA-NAU zu bergen. Nach einiger Zeit, in der die physikalischen und hyperphysikalischen Zustände des Systems immer problematischer werden und einige Schiffe der Azaraq zerstört werden, gelingt die Befreiung tatsächlich.

Die Arche steigt von Impos auf und gewinnt langsam Abstand. Als in der Zentrale der MAGELLAN die ersten Jubelrufe laut werden, geschieht das Undenkbare: ein Energieausbruch von Moloch trifft die Arche, welche zum Teil explodiert und zum Teil auseinanderbricht. In Schockstarre beobachtet Rhodan die Katastrophe, Conrad Deringhouse ist der Erste, der sich fängt und eine Rettungsmission initiiert, denn die Bruchstücke sind teilweise mehrere hundert Meter groß, so dass die Hoffnung auf Überlebende realistisch erscheint.

Perry Rhodan ist entgegen seines Rufes als Sofortumschalter länger handlungsunfähig als viele seiner Offiziere und hadert mit dem Schicksal der Menschheit, als aus dem Nichts der Aulore Tuire Sitareh mitsamt Darojib vor ihm auftaucht und ihn „mitnimmt“.

Rhodan und Sitareh erscheinen unvermittelt in der Zentrale der Arche, welche Rhodan kurz zuvor noch hat auseinanderbrechen sehen. Leyden und Tolot eröffnen ihm, dass durch das Erwachen des Suprahet die Raum-Zeit denaturiert ist und sich Raum von Zeit trennt, was physikalisch eigentlich unmöglich ist. Dadurch existieren jedoch mehrere Realitäten nebeneinander und es besteht noch eine gewisse Hoffnung für die Menschheit. Sitareh drängt zum Aufbruch in die Katakomben von Impos, da er dort einen zweiten „Zeitträger“ benötigt und diesen in Rhodan vermutet.

Nachdem sie den Uterus der unterimposischen Memeteranlage betreten haben, stößt Sitareh plötzlich einen markerschütternden Schrei aus und sein Darojib verfärbt sich von blau in blutrot. Als Rhodan auf ihn zugeht, wird er in die Stadt ohne Himmel versetzt – jene Stadt, in welcher er im Juni 2049 das letzte Duell mit Agaior Thoton ausgefochten hatte. Auf der Suche nach dem Grund seines Hierseins, wandert er durch die Stadt, die ein zukünftiges Terrania darstellt. Er vermutet, dass ES seine Finger im Spiel hat und ruft nach dem Geisteswesen, erhält jedoch keine Antwort. Irgendwann trifft er ein junges, schwarzhaariges Mädchen von dreizehn oder vierzehn Jahren. Sie erschreckt vor ihm, wie er vor ihren nachtschwarzen Augen. Als sie sich doch an ihn herantraut, sagt sie ihm, dass sie Nathalie heißt.

Rhodan ringt um seine Fassung und sucht nach Ähnlichkeiten mit seiner Tochter. Er ruft sich ins Gedächtnis, dass seine Nathalie auf dem Mars auf ihn wartet und dass diese Version eine Kopie sein muss. Genau diesen Gedanken teilt er dem Mädchen mit, welches traurig und abwehrend reagiert.

Nachdem sie sich wieder angenähert haben, möchte Nathalie ihm etwas zeigen und führt ihn zu einem silbrigen See, in dessen Mitte ein Strudel wirbelt. Nathalie wird immer schwächer, flüstert Rhodan noch etwas ins Ohr und stirbt in seinen Armen. Er lässt ihren leblosen Körper in den See gleiten und gibt ihm einen Impuls Richtung Strudel.

Erneut wird Rhodan von einem Augenblick zum anderen in eine neue Umgebung gezerrt. Er leidet für eine nicht definierbare Zeit unglaubliche Schmerzen. Irgendwann meldet sich ES bei ihm und erklärt, dass die Kommunikation schwierig ist und sie sich beeilen müssen. Rhodan, der Antworten haben will, macht dem Geisteswesen Vorwürfe. ES versucht ihm die aktuellen Ereignisse in einen größeren Kontext zu setzen. ANDROS versucht die Entstehung des Suprahet zu forcieren, denn er möchte mit seiner Hilfe sowie der eines weiteren, noch nicht entstandenen Suprahet eine neue Realität entwerfen, in welcher er ohne Qualen leben kann. Denn ANDROS ist ein Zwitterwesen aus dem Einsteinraum und dem Creaversum, leidet durch diese Situation hier wie dort unendlich große Qualen. Auch ES leidet, allerdings nicht so massiv wir ANDROS. ES möchte die Ruptur bis auf den letzten Riss schließen, in der Hoffnung „das Leben an sich“ zu schützen. Weiterhin erfährt Rhodan, dass ANDROS die Allianz auf die Memeter, die Lidurii und später auf die Arkoniden und die Menschheit losgelassen hat. Es sollte um jeden Preis verhindert werden, dass die Rupturen geschlossen werden. ES bezeichnet jedoch ANDROS nicht als böse, sondern sagt, ANDROS würde das was er tut für das Richtige halten. Rhodan will noch mehr Hintergründe wissen, ES antwortet jedoch ausweichend. Lediglich die Frage nach Nathalie beantwortet ES: Nathalie würde das gleiche Licht in sich tragen wie Rhodan und die Nathalie aus der Stadt ohne Himmel sei eine mögliche Zukunftsversion von Rhodans Tochter. Er solle sich jedoch nicht sorgen, er werde bis dahin noch viele schöne Stunden mit ihr erleben. Damit entlässt er Rhodan, welcher plötzlich wieder vor Sitareh steht. Er weiß mit einem Mal, was zu tun ist: er muss mit Tuire in den energetischen Strudel im Bereich der Hallendecke um dort das Initial wieder in den korrekten Schwingungsrhythmus zu versetzen und die Memeter-Mondemaschine zu reaktivieren.

Widerwillig fliegt Sitareh mit ihm in den Strudel, welcher die Realität zu verzerren scheint. Irgendwann erreichen die beiden das Initial, welches sich als riesigen, mehrere Kilometer durchmessende Kugel mit einer Kerbe – welche eigentlich eine tiefe Schlucht ist – zeigt. Nach der Landung erreichen sie nach kurzer Zeit eine Säule. Sitareh berührt sie und sinkt in die Säule ein. Rhodan, der zusehen muss, wie der Aulore komplett versinkt, folgt ihm mit einem schlechten Gefühl.

In der Zeit läuft in der MAGELLAN-Realität die Rettungsaktion weiter. Rund sechzigtausend Terraner konnten bisher aus den Trümmern der Arche geborgen werden. Deringhouse rechnet damit, dass es am Ende etwa einhunderttausend Menschen werden. Allerdings tun sich damit neue Probleme auf, denn wenn die Energieversorgung der Schlafzapfen nicht gewährleistet werden kann, müssen die Terraner geweckt werden und alle diese Menschen logistisch und medizinisch zu versorgen scheint vollkommen unmöglich.

Rhodan findet sich in einer Umgebung wieder, die ihn stark an eine Unterwasserwelt erinnert. Er versucht eine schemenhaft erkennbare Stadt zu erreichen, wird dabei immer schwächer und bemerkt, dass er explosiv altert. Er vermutet, dass das Initial die Energie seines Zellaktivators nutzt und dadurch die eigentlich nach zweiundsechzig Stunden eintretende explosive Zellalterung auslöst. Er verliert das Bewusstsein im festen Glauben zu sterben, aber die Menschheit gerettet zu haben.

Als er wieder erwacht, befindet er sich auf der DOLAN. Sitareh erklärt ihm, dass er das gleiche erlebt hat, dass die Alterungserscheinungen aber nur temporär waren. Das Suprahet ist wieder inaktiv, der Weltraum im Ovisystem hat sich beruhigt und die AVEDANA-NAU steht unangetastet im Raum. Die DOLAN fliegt die MAGELLAN an.

In einer Einsatzbesprechung am Tage vor dem Heimflug in das Solsystem, werden verschiedene Punkte erläutert. Als erstes wird bekanntgegeben, dass durch die Havarie der AVEDANA-NAU und die Energieprobleme beim Start rund dreieinhalb Millionen Menschen ihr Leben verloren haben. Das sind zwar nur 0,03% der elf Milliarden, aber trotzdem eine gewaltige Zahl. Die Blues nähern sich an und scheinen auf eine friedliche Zukunft zuzusteuern. Rhodan hat ihnen einen Handelsvertrag angeboten und möchte nach Rückkehr eine entsprechende Expedition in die Eastside schicken. Der Rückflug wird rund zwei Wochen dauern, da der direkte Weg durch sternenreiche Abschnitte der Milchstraße führen würde. Man nimmt also einen Umweg. Die AVEDANA-NAU wird die MAGELLAN begleiten, da Rhodan die Menschheit nicht noch einmal verlieren will. Die Memeter ihrerseits sind nicht gewillt, die Position von Vimana, jenem geheimnisvollen Paradiesplaneten bekanntzugeben, waren aber einverstanden ins Solsystem zu folgen. Zuletzt folgt die Sensation: die Memeter sind mit der Arche in der Lage, die Strahlung von Sol wieder in die ursprüngliche Form zu bringen, so dass Terra wieder bewohnbar wird. Angeblich sei dies vor vier Jahren, zum Aufbruch der Arche, noch nicht möglich gewesen, da die Veränderung zu frisch war.

Als die Hälfte der Strecke geschafft ist, wird eine sehr bewegende Gedenkfeier für die gefallenen Kameraden der MAGELLAN sowie die verstorbenen Menschen der Arche abgehalten. Ein symbolisches Mahnmal mit exakt so vielen mikroskopisch kleinen Kunstdiamanten wie verlorenen Schläfern wird dabei von Deringhouse und Rhodan von der Zentrale zur Zeremonie getragen.

Bei der Ankunft im Solsystem meldet sich NATHAN bei Rhodan, blockiert sämtliche Kommunikationskanäle, liest den Speicher der MAGELLAN aus und beteuert, dass er nur Kontakt aufnehmen und Rhodan helfen wolle. Er würde nur das Wohl der Menschheit im Sinn haben.

Nach einem emotionalen Wiedersehen mit seiner Familie überzeugt Rhodan den Rat der terranischen Union, dass die Reparatur der Sonne durch die Memeter und die Wiederbesiedlung der Erde der einzig sinnvolle Weg sein kann. Die Memeter halten ihr Versprechen, die Sonne verliert ihre tödliche Strahlungskomponente und die Rückführung der Menschen beginnt. Nach mehreren Monaten ist es geschafft und die Erde wird wieder von Menschen bevölkert, die durch diese Tragödie eine andere Mentalität entwickelt haben: sie halten zusammen, jeder hilft jedem und kulturelle Unterschiede sind keine Kluft mehr. Die Menschheit scheint endlich auf dem Weg zu einer Einheit zu sein.

Kurz darauf meldet sich erneut NATHAN bei Rhodan. Die geheimnisvolle Mondintelligenz, welche aus dem Zusammenspiel verschiedener Ereignisse entstanden ist, warnt ihn vor dem falschen Spiel der Memeter.

Rhodan nimmt nach Hinweis von NATHAN Kontakt zu den Memetern auf und konfrontiert sie damit, dass sie einhunderttausend Menschen zurückgehalten haben, offensichtlich in der Absicht sie unbemerkt mitzunehmen. Daraufhin versuchen die Memeter das Solsystem zu verlassen. NATHAN greift auf Rhodans Befehl und gegen den Willen von Maui John Ngata ein und bringt die Arche auf Kurs Richtung Sonne. Mit einem Bluff, lieber die Menschen zu opfern, als sie den Terroristen zu überlassen, bringt Rhodan die Memeter dazu, sich doch an die Abmachung zu halten. Ngata droht ihm mit Konsequenzen. Nachdem sich Rhodan einige Tage später bei ihm entschuldigte, ist die Beziehung der beiden wieder einigermaßen rehabilitiert.

Wieder in seinem Haus am Goshunsee führt Rhodan ein weiteres Gespräch mit NATHAN und fragt ihn zum wiederholten Male nach seiner Herkunft. Auch dieses Mal antwortet die Mondintelligenz ausweichen, sagt aber, dass die Erklärung, ES habe ihn geschickt eine logische Möglichkeit wäre.

Wie hat mir „Das Suprahet erwacht“ gefallen?

Zunächst mal hat mir gefallen, dass Rüdiger Schäfer die Erklärung dafür liefert, warum die Hornschreckwürmer wieder aktiv sind! Das ist nachvollziehbar beschrieben und hätten diese wenigen Sätze in NEO 179 gestanden, hätte ich mich weniger ärgern müssen und hätte auch weniger gemeckert. 🙂

Der Roman war randvoll mit Hintergrundinformationen, spektakulären Eröffnungen aber auch einer faszinierenden Einzelromanstory. Rüdiger Schäfer versteht es, die Fäden geschickt zusammenzuführen und in mir Lust auf die kommende Staffel auszulösen.

Ohne Übertreibung kann ich sagen, dass dies der beste NEO seit langer Zeit war und einer der besten, die ich bisher überhaupt gelesen habe. Natürlich bleiben Fragen offen, das muss aber auch so sein. Viele Handlungsstränge werden vollendet, die Erde ist endlich wieder Thema, die Menschheit ist zurück und ich bin rundum zufrieden.

Ein weiterer hervorragender Teil des Romans war die wirklich emotionale und rührende Beschreibung der Gedenkfeier sowie des Wiedersehens von Rhodan und seiner Familie. Das war großes Kino und hat mich tatsächlich tief berührt!

Was war nicht ganz so gelungen?

Da fällt mir bei diesem Roman beim besten Willen nichts ein… 🙂

Fazit:

Was sollte ich nach obigem Lobgesang anderes als die Höchstpunktzahl geben? 10 / 10 Punkten!

4 Gedanken zu “Rüdiger Schäfer schließt die Staffel und „Das Suprahet erwacht“

  1. rudi001 August 16, 2018 / 8:48 am

    Na, da sage ich mal Danke für das große Lob! Habe mich sehr darüber gefreut, denn dieser Roman lag mir wirklich am Herzen – vor allem mit seinen vielen doch sehr emotionalen Szenen …

    Übrigens solltest Du mal überlegen, Deine wirklich sehr guten und verständlichen Zusammenfassungen bei der Perrypedia einzustellen. Da werden kompetente Leute immer gesucht!

    Insofern: Viel Spaß mit der „Allianz“-Staffel!

    Rüdiger

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    • fessinho August 16, 2018 / 9:26 am

      Ehre wem Ehre gebührt.

      Ich sage ebenfalls Danke. 😉

      Mit der Zusammenfassung für NEO 180 habe ich das ohnehin schon gemacht. Die NEO-Storys habe ich ebenfalls in der Perrypedia eingefügt. Meine anderen Handlungszusammenfassungen noch nicht, da waren aber teilweise schon welche hinterlegt. Möchte da keinen brüskieren, wenn sich schon jemand die Arbeit macht, nur weil ich evtl. ausführlicher zusammenfasse 🙂

      Ich bin sicher, ich werde mit der Allianz-Staffel ganz viel Freude haben. Bin total gespannt.

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  2. Christina August 17, 2018 / 7:18 am

    Spannend zu lesen, wie die Meinungen auseinandergehen. Ich fand den Roman nämlich nicht so gelungen. Aber zum Glück sind die Geschmäcker verschieden.
    Danke dafür, dass Du Deine ausführlichen Zusammenfassungen in die Perrypedia einpflegst, da gibt es noch viel Aufholbedarf.

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    • fessinho August 19, 2018 / 5:50 pm

      Ja, wenn alle immer einer Meinung wären, wärs ja auch langweilig 😉

      Perrypedia immer sehr gern. Da ich sie selbst andauernd nutze, kann ich ja ab und zu auch mal was zurückgeben…speziell bei meinem Steckenpferd NEO 🙂

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